NATIONALPARKHAUS THAYATAL: Ein grenzgeniales frühherbstliches Naturerlebnis zwischen Wildkatzengehege & Genuss im Café Restaurant

Kürzlich, an einem dieser wunderschönen frühherbstlichen Tage derzeit im Weinviertel, haben wir das Nationalparkhaus Thayatal oben im nördlichen Niederösterreich, nur unweit von der Grenze zu Tschechien, besucht.

Wer? Perfekt für Naturliebhaber
Was? Österreichs kleinster Nationalpark
Wo? zwischen Merkersdorf und Hardegg

Ankommen im Nationalparkhaus Thayatal
Einparken geht direkt und bequem vor dem Nationalparkhaus. Die Fahnen wehen im Wind, Richtungsweiser zeigen Naturschätze wie die Angergärten in Unterretzbach oder den Kräutergarten der Caritas Retz an und ein herrlicher Bauern- und Kräutergarten mit Hauswurz im Schuh und überbordenden Hochbeeten begrüßt uns beim Eingangsbereich.

Hier, zwischen Merkersdorf und Hardegg, macht der stressige Alltag Pause und die Natur steht im Vordergrund. Im Foyer entdecken wir nicht nur die Infostelle für sämtliche Auskünfte, sondern auch E-Bikes zum Ausleihen, um die Region auf zwei Rädern erkunden zu können.

Wissenswertes über den Nationalpark Thayatal
Gegründet im Jahr 2000 ist der kleinste Nationalpark mit 1.360 Hektar Fläche sozusagen Generation Z und eine der letzten naturnahen Tallandschaften Mitteleuropas. Die spannende Landschaft des Nationalparks entfaltet sich entlang der Thaya und schmiegt sich an die österreichisch-tschechische Grenze.

Klein, aber oho: Hier findet sich eine riesige Naturvielfalt in Form von botanischen Raritäten wie dem Frauenschuh sowie mehr als 950 Schmetterlingsarten und eine einzigartige Vogel- und Fledermauswelt.

Publikumsmagnet Wildkatzen
Das absolute Highlight im Nationalparkhaus Thayatal sind die beiden Wildkatzen Frieda und Carlo. Diese Tiere beobachten zu können ist ein sehr seltenes Erlebnis, denn am liebsten bewegen sich Wildkatzen im Verborgenen der dichten Laubmischwälder Europas.

Frieda und Carlo gelangten im Rahmen einer Wildkatzenausstellung des Tiergarten Wels ins Nationalparkhaus Thayatal und sind gekommen, um zu bleiben. Das Paar lebt im Wildkatzengehege, das sowohl vom Foyer als auch im Freien von der Wildkatzenanlage aus einzusehen ist. Hier im Nationalpark Thayatal finden die scheuen Tiere alles was sie brauchen: Ruhe, dichte Wälder, mäusereiche Wiesen und auch warme Südhänge. Natürlich haben sich die beiden schon zahlreich vermehrt, wobei die Jungkatzen dann wieder auf andere Nationalparks oder Zoos aufgeteilt werden.
Die beste Möglichkeit, die scheuen Wildkatzen zu beobachten ist die Schaufütterung, bei der die Vierbeiner ihr Futter aufspüren müssen. Das Schauspiel ist heuer noch bis Oktober, jeden Samstag, Sonn- und Feiertag um 15.30 Uhr möglich.

Tipp für Nachteulen und Mutige: Unternehmt gemeinsam mit den Rangern des Nationalparkes eine Wildkatzennachtwanderung! Diese führt entlang der Nationalparkgrenze direkt hinein in den wilden Nationalparkwald und endet spektakulär mit einer Nachtfütterung der beiden Wildkatzen Frieda und Carlo.

Ausstellung NaturGeschichten samt Kinosaal
Im Nationalparkhaus wird man auf eine Entdeckungsreise samt riesigem Luftbild des Thayatals entführt. Im Kinosaal zeigt man – ergänzend zur Ausstellung – die Naturdoku „Einblicke ins Thayatal“ mit wundervollen Landschaftsbildern und den Menschen dahinter.

Künftig möchte man die Ausstellung einem kompletten Relaunch unterziehen – sozusagen weg von digital und hin zu analogen Erlebnissen.

Spannend sind auch die Details zum berühmt-berüchtigten Eisernen Vorhang samt Warntafel von der österreichischen-tschechoslowakischen Grenze. Wusstet ihr, dass viele Teilstücke noch bestehen, da es einfach zu aufwändig ist, den Stacheldrahtzaun komplett zu entfernen? „Zaungäste“ dürfen sich sogar ein Stück davon als Souvenir mitnehmen. So wird der Abbau des ungeliebten Mahnmals ein wenig erleichtert.

Es geht hinaus ins Freie
Am Weg vom Nationalparkhaus ins Freie beeindruckt der installierte Wasserfall, der schon von Innen sicht- und hörbar ist. Draußen bestaunen wir den begrünten Wasserfall und die Holzaussichtsplattform mit Blick auf eine wunderschöne Naturerlebniswelt.

Weiter geht es zum Wildkatzen-Camp, ein Abenteuer in der Natur versprechendes Ferienlager für Kinder und Jugendliche. Dort bieten sich jede Menge Erlebnisse in direkter Waldrandlage. Richtig toll finden wir das kolossale Baumhaus aus Holz mit Wendeltreppe!

Café Restaurant mit Blick auf den Abenteuerspielplatz
Von so vielen Abenteuern – für uns Besucher zumindest im Kopf – wird man richtig hungrig. Wie schön, dass der erfahrene Gastronom Gerhard Dollberger, der das Café Restaurant seit Mai 2021 gepachtet hat, seine Gäste mit Hausmannskost aus regionalen Produkten verwöhnt. Hier kann man es sich sowohl auf der idyllischen Terrasse mit Blick auf den Abenteuerspielplatz für den Nachwuchs als auch drinnen im Restaurant gemütlich machen.

Wir ließen uns jedenfalls das Gustostückerl vom Bio-Schwein – das Fleisch stammt von Martin Schaden aus Merkersdorf – und die gebackenen Gemüselaibchen auf Salat richtig schmecken. Hin und wieder gibt es auch Bio-Lamm aus Drosendorf für seine Gäste. Hausgemachter Topfen- und Apfelstrudel wird von Gerhard jederzeit serviert. Die Weine im Café Restaurant stammen ebenfalls aus der Region wie z.B. vom Weingut Autheritz aus Niederschleinz, Fam. Rockenbauer aus Niederfladnitz oder vom Biohof Sailer aus Röschitz.

Das Café Restaurant ist bei Radfahrern, Wanderern, NÖ-Card-Ausflüglern und Nationalparkhausbesuchern sehr beliebt und täglich von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Frühstück gibt es auf Anfrage.

Tipp: Ihr könnt auch eure Weihnachts- oder Geburtstagsfeier bei Gerhard Dollberger im Nationalparkhaus abhalten. Einfach anfragen!

Nationalparkhaus Öffnungszeiten
20. März – 30. September: täglich von 9.00 – 18.00 Uhr
1. Oktober – 1. November: täglich, 10.00 – 17.00 Uhr
www.np-thayatal.at

Wer Was Wo Weinviertel Ausflugstipps in der Umgebung

Hardegg im Thayatal – kleinste Stadt Österreichs
Wenn ihr schon im Nationalparkhaus seid, müsst ihr unbedingt noch in die kleinste aber sicher auch charmanteste Stadt Österreichs, die gerade noch im Weinviertel liegt, schauen. Genießt nur ein paar Autominuten entfernt die besondere Atmosphäre des Städtchens am österreichisch-tschechischen Grenzfluss Thaya samt mächtiger Ritterburg, die hoch oben auf einem Felsrücken thront.
Die Grenzbrücke nach Tschechien erinnert an die Zeiten des Eisernen Vorhangs. Heute vermittelt sie Freiheit und einen fantastischen Blick auf Hardegg.

Infos unter www.hardegg.gv.at.

Perlmutt Manufaktur in Felling / Nationalparkgemeinde Hardegg
Nur ein paar Kilometer entfernt könnt ihr ein Stück Weinviertler Handwerkskunst erleben und in die schillernde Perlmuttwelt mit Shop eintauchen. Details dazu findet ihr auf unserer Homepage unter https://werwaswo-weinviertel.at/erlebnis-perlmutt-manufaktur-in-felling-ein-stueck-weinviertler-handwerkskunst-feiert-110-jahre/

Die Öffnungszeiten der Perlmutt Manufaktur findet ihr unter https://www.perlmutt.at/erlebnis-perlmutt-manufaktur/oeffnungszeiten/.

Fotos: Britta Mesenich