Hip mit Hendln: Auf Besuch in der Hendlerei in Guntersdorf

Das Weinviertel ist reich an Familienbetrieben, die dafür sorgen, dass Gutes in Bio-Qualität auf unsere Teller kommt. Einer davon ist die „Hendlerei“ am Ortsrand von Guntersdorf! Hier leben rund 600 Legehennen der Rasse „Sandy“ und werden von Verena und Ernst Pfeifer liebevoll betreut. Alle Generationen werden bei der Arbeit mit einbezogen. Oma Pfeifer lässt sich nicht nehmen,  regelmäßig die Eier abzunehmen. Hier in Guntersdorf liebt man was man tut!

Verena und Ernst in ihrem Hofladen in Guntersdorf

Wir haben Familie Pfeifer im Rahmen eines Hofgespräches besucht – die robusten Sandy-Hühner mit konstanter Legeleistung waren sozusagen ins Gespräch mit eingebunden, denn sie befanden sich nur ein paar Meter vom Geschehen entfernt und gackerten entspannt.

Wer: Verena und Ernst Pfeifer
Was:
Bio-Eier aus Freilandhaltung im Mobil-Stall mit Hofladen
Wo:
2042 Guntersdorf 365

Was früher ein Mischbetrieb aus Weinbau und Ackerbau war, ist jetzt ein Lieferant für Bio-Eier aus dem Weinviertel samt Anbau von Weizen, Gerste Mais, Soja, Kürbis und Luzernen. Natürlich alles in Bioqualität! Man muss manchmal einfach etwas wagen und seinem Bauchgefühl folgen! Das Gute: Die Hühnerdamen samt Gockeln werden ausschließlich mit biologischem Mais und Weizen – verschrotet zu einem Futtermix – aus eigener Produktion gefüttert.

Einfach etwas wagen und seinem Bauchgefühl folgen
Ernst Pfeifer hat als Kraftfahrer den ersten Kontakt mit Tierbetrieben erfahren und sich gedacht, dass im Bezirk Hollabrunn sehr wenig los mit „Viechern“ ist. Als er dann mit 34 Jahren die Landwirtschaft seiner Eltern, die neben dem Ackerbau auch Weinbau betrieben, übernommen hat, tauschte er die Weingartenflächen gegen Ackerflächen. Das Winzerdasein war nicht nach seinem Geschmack, außerdem hätte er größere Investitionen für den Geschäftsaufbau investieren müssen. Nachdem der Betrieb 2018 auf Bio umgestellt wurde und Erwin bemerkt hatte, dass die Nachfrage nach Bio-Eiern groß ist, beschloss Familie Pfeifer ein Jahr später, mit Bio-Legehühnern in mobilen Ställen zu starten. Verena und Ernst beschäftigten sich intensiv mit der Hühnerhaltung und der Vermarktung. Dann hieß es: ganz oder gar nicht! 2020 war der erste Stall für die 290 angeschafften Sandy-Hühner fertig. Schon nach einem halben Jahr wurde die Nachfrage so groß, dass ein zweiter Stall her musste.

Inzwischen beliefern die Pfeifers bereits einige Gastronomiebetriebe der Region wie den Kellertriftheuriger Loiskandl in Grund, das Gasthaus Hausgnost in Guntersdorf oder auch das neue Genusskonzept Das Rooftop Sgrafit über den Dächern von Retz. Im hauseigenen Hofladen der Hendlerei kann man sich tagtäglich mit frischen Bio-Eiern eindecken.

Vom Ausstallen und guter Luft für die Hühner
Die „glücklichen Hühner“ der Hendlerei halten sich ganzjährig im Freien auf und ziehen sich nur zum Eierlegen sowie über Nacht in ihre Mobilställe zurück. Für Ernst und Verena ist es total wichtig, dass ihre Hühner immer gute Luft im mobilen Stall haben. Deswegen ist auch regelmäßiges, wenn auch aufwändiges Ausstallen inklusive Reinigung, bei dem die Hühner ausgesiedelt werden, notwendig. Ein dritter Stall steht deshalb zum Umstallen zur Verfügung. Ein Vorgang, der effizient und schnell ablaufen muss.

Vom Komfort im Hühnerstall
Die Nester zum Eierlegen sind kuschelig mit Bio-Dinkel-Spelzen ausgepolstert. Für einen erholsamen Schlaf gibt es Sitzstangen. Wenn es draußen finster wird, leitet Licht die Hühner zurück in den Stall – wo sie sicher vor Fuchs, Marder und anderen Räubern sind.

Vom Ei-Stempel & Zahlen
Verena Pfeifer, die sich um das Marketing, das Verpacken, das gemeinsame Ausliefern uvm. kümmert, erklärt die Bedeutung des Ei-Stempels, der die Rückverfolgbarkeit von Eiern bis hin zum landwirtschaftlichen Betrieb gewährleistet. Ein gutes Gefühl, beim Hofladen eingekauft zu haben und zu wissen, von woher das Frühstücksei kommt!

Ein paar Zahlen: Hierzulande stammen 31 % Eier aus Freilandhaltung, 13 % aus Bio-Haltung und 56 % aus Bodenhaltung – Käfighaltung ist in Österreich längst verboten. 26 % der Eier gehen bereits über die Direktvermarktung über den Ladentisch.

Hendl-Patenschaft für den besonderen Sandy-Bezug
Hinter der Idee zur Hendl-Patenschaft steckt der Gedanke, dass sich Kinder oder Erwachsene ein Bild vom natürlichen Umfeld des landwirtschaftlichen Hühnerlebens machen können. Dabei kann man sein „ganz persönliches“ Huhn in der Hendlerei besuchen, diesem einen Namen geben und selbst frische Eier abnehmen. Ein Erlebnis, das wir empfehlen können!

Zum Abschluss der Hofgespräche wurde zur frischen Eierspeis, zubereitet von den Bäuerinnen Guntersdorf, geladen. Und wie das geschmeckt hat!  

Die Hendlerei ist von der Vision bis zur Umsetzung ein gelungenes Miteinander und ist ganz bestimmt einen Besuch im Weinviertel wert!

www.hendlerei.at

Fotos: Brittas Schreiberei