Ganz ehrlich gesagt: Wir waren bisher noch nicht in Zaußenberg, obwohl man schon vom großartigen Roten Veltliner vom Weingut Josef Fritz von ebendort gehört hat. Was uns im Spätsommer in das idyllische Weinviertler Dorf gelockt hat?
Wer? Jasmin Wieland und Josef Kellner
Was? Restaurant Josefs Himmelreich
Wo? Zaußenberg
Josefs Himmelreich – ein Paradies im Weinviertel
Der Name „Josefs Himmelreich“ stellt einen logischen Bezug zur Riede „Himmelreich“, die sich im Hintaus des gekonnt renovierten 300 Jahre alten Bauernhofes befindet. Macht sich richtig gut als Name für ein Restaurant, in dem himmlisch aufgekocht wird.
„Josef“ deswegen, weil der junge Haubenkoch Josef Kellner das Gehöft vom benachbarten Winzer Josef Fritz gepachtet hat. Josef im Doppelpack sozusagen.
Seit rund eineinhalb Jahren läuft diese kongeniale Liason aus Winzer und Spitzenkoch bereits. Josef Kellner stammt aus dem Tullnerfeld und nimmt bereits Erfahrungen aus der gehobenen Gastronomie wie dem Mesnerhaus im Lungau mit. Jetzt hat er sich in Zaußenberg den Traum von der Selbständigkeit erfüllt und verwöhnt dort die Gäste gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Jasmin Wieland. Seine Intention: Die Gäste mit unkonventionellen aber ehrlichen Gerichten in verschiedenen Gängen zu verwöhnen. Die offerierten Weine stammen klarerweise großteils von Josef Fritz.
Draußen & Drinnen
In den alten, mit viel Geschmack und zum Weinviertel passenden Baumaterialien wie Lehm renovierten Bauernhof verliebten wir uns sofort! Schöne Kastenfenster, Erdfarben, ein eigens angefertigtes Holztor mit Durchblick und ein Innenhof, der an das Himmelreich selbst erinnert, erfreuen das Auge.
Wir warfen an diesem strahlend schönen Spätsommertag im Weinviertel auch einen Blick in die Stuben, in denen sich das Wohlfühlambiente fortsetzt: Wohltuende Erdfarben, Naturmaterialien, eingerahmte alte Schätze und ein Blick durch die Kastenfenster in die Dorflandschaft spiegeln guten Geschmack wider.
Zurück im sonnigen Gastgarten bewunderten wir das üppig mit Kukuruz, Karotten und Kräutern bepflanzte Hochbeet, die schön gedeckten wenigen Tische und einfach die besondere Atmosphäre des Innenhofs.
Speis & Trank
Die idyllische Ruhe des Gastgartens ist eine Wohltat. Wir genossen nicht nur die Spätsommersonne, sondern auch die vier himmlischen Gänge aus den Händen von Josef.
Als Aperitif können wir euch Pinot Noir Rosé Sekt samt feinem Perlenspiel und vom Winzer Josef Fritz empfehlen.
In Josefs Himmelsreich werdet ihr keine Speisekarte finden, denn es werden ausschließlich Gerichte in Form von vier, fünf oder sechs Gängen aus hochqualitativen Produkten angeboten. Viele Zutaten stammen aus dem eigenen Garten – auf Regionalität und Nachhaltigkeit wird großen Wert gelegt.
4 Gänge für ein Halleluja am Gaumen
Unser Genusserlebnis:Als Gedeck fungierte fantastisches Kürbiskernbrot, Wurzlbrot und Marie Theres – alles auf Sauerteigbasis, samt geschlagener Butter und Kräutern vom Gartl sowie homemade Lärchenblütensalz. Dazu gesellte sich fantastische Hirschwurst aus regionalem Wild.
Der Gruß aus der Küche in Form von Hendlpralinen aus Maiscreme, getrockneten Maiskörnern, Schnittknoblauchöl – kredenzt im Minireindl – ließ unseren Gaumen schon einmal jubeln.
Der erste Gang unseres sommerlichen Menüs startete mit Kürbistascherl – raffiniert gefüllt mit geschmortem Kürbis, auf Kürbiscreme, mit gehackten Kürbiskernen, geröstetem Speck und in Specksud. Als Drüberstreuer und grüner Farbtupfer diente Vogelmiere aus dem Garten.
Beim zweiten Gang stimmten wir schon zum ersten Halleluja an: Der aromatisierte Seibling stammte von der Teichwirtschaft Haberzeth aus Sittendorf und wurde großartig auf Gurke und Honigsenf-Dillsauce auf den Tisch gebracht. Das Ganze marinierte Josef mit knackiger Olivengurke vom Hochbeet.
Als Durstlöscher wählten wir aufgrund der Mittagshitze und der geplanten Weiterfahrt auf vier Rädern roten Traubensaft. Ihr solltet euch aber bei eurem Besuch wenn geht unbedingt durch die Weinkarte kosten!
Der Hauptgang in Form eines rosa gebratenen Hirschschlögls, geschmorter Hirschschulter samt gebratener Shirtaki Pilze und angerichtet mit glacierten roten Rüben auf glacierter Creme sowie einer Kostprobe vom Hirschrohschinken – drapiert mit Semmelkrenpraline war dem Himmel schon sehr nah! Das Spiel mit verschiedenen Konsistenzen beherrschte Josef wahrlich virtuos!
Das Dessert hielt es mit dem Ambiente: Warme Brauntöne vom Schokomousse, Schokocrumble, Schokobiskuit, der Pfirsichcreme und dem Pfirsichsorbet – natürlich aus eigenen Weingartenpfirsichen– und Joghurt fanden sich auf dem Nachspeisteller. Ein absolutes Genusserlebnis, bei dem wir von cremig bis chrunchy keinen Genussmoment vermissten.
Zum Abschluss servierte uns Jasmin noch eine lindgrüne Eispraline mit Sauerampfer. Halleluja!
Solltet ihr jetzt auch Lust auf einen Besuch in Josefs Himmelreich bekommen haben: Unbedingt vorher reservieren! Vielleicht ergibt sich ja noch der eine oder andere Gartenwetter-Herbsttag!
Öffnungszeiten
Ab 25. September 2020 wieder geöffnet!
Mittwoch – Donnerstag 18.00 – 24.00 Uhr
Küche: 18.00 – 20:30 Uhr
Freitag – Sonntag: 11.30 – 14.00 Uhr, 18.00 – 24.00 Uhr
Küche: 11.30 – 13.30 Uhr, 18.00 – 20.30 Uhr
Restaurant Josefs Himmelreich
3701 Zaußenberg | Ortsstraße 4
Tel. +43(0)2278 28241
www.gutehrlichessen.at