Schräges Amusement für alle Sinne im Weinviertel: Das war das Schauspiel mit Musik in den Weingärten – Matinée „Letzte Worte“

Amüsiere sich wer kann: So das Motto beim kürzlichen Schauspiel mit Musik in den Weingärten von Stoitzendorf im Weinviertel! Wenn Intendatin Ilse-Vivienne wieder in ihren Kreis und in die Stoitzendorfer Kellergasse lädt, sind wir gerne mit dabei!

Wer: Ilse-Vivienne und ihr Schauspielteam
Was: Schauspiel mit Musik in den Weingärten
Wo: Kellergasse Stoitzendorf

Beim Ankommen im Kulturkeller in Stoitzendorf zeigt sich das Wetter von seiner grauen Seite, was irgendwie zum Thema „Letzte Worte“, dem sehr viel schräger Humor umgehängt wurde, passt. Zuerst kommt das gewohnte Glas Wasser für die Reinigung, bevor es zum ersten Akt mit dem Titel „Kreisritual“ ging.

Im Kreis mit Ilse-Vivienne
Dabei folgen wir Gäste Ilse-Vivienne, die sich wieder mit buntem Kleid und blauer Hutkreation perfekt in Szenen setzt. Es geht vorbei an einem Weingarten und Freilandhühnern zu einem Platz mit Nussbäumen, wo zwar ein kühles Lüfterl weht, aber die Reise in die Anderswelt zu Elfen und Kobolden ein wärmendes Gefühl hinterlässt. Pianist Andreas Vanura begleitet am Klavier und versetzt uns gemeinsam mit Ilse-Vivienne in andere Sphären.

Soulfood wie vor 2000 Jahren mit Weinbegleitung
Das schräge Amusement für alle Sinne geht mit dem 2. Akt in Form von Soul Food vom Caterer Johannes Tutschek aus Eggenburg, der eine Speisenfolge wie vor 2000 Jahren kreiert hat, weiter.

An den liebevoll gedeckten runden Tischen schließt sich der Kreis und der Magen: nach einer früchtereichen Vorspeisen-Etagere mit Libum, ein Opfergebäck für die Götter, und Gazpacho wird Schweinsbraten auf Ostienser Art mit Karotten-Erbsen-Serviettenknödel und Krautsalat oder Eierauflauf als vegetarische Variante mit Pilzen, Radiccio, würziger Kräuter-Knoblauchcreme und Blattsalat gereicht.

Das Dessert, eine süße Vanillecreme mit Beerenspiegel und frischen Beeren, kommt in der Pause auf den Tisch.

Die Winzerfamilie Knell aus Stoitzendorf sorgt für die hervorragende Weinbegleitung und kredenzt Rotwein Cuveé, Weinviertel DAC, Frizzante und roten Traubensaft.

Danach gehört die Bühne der Schauspieltruppe um Dr. Bruno Brunner:

Amüsiere sich wer kann!
Mit der Melodie Pigalle von Bill Ramsey ging es hinein in den 3. Akt des Matineés „Letzte Worte“.

Elisabeth Halikiopoulos, Nikolaus Firmkranz und Lokalmatador Leopold Rupp füllten mit bedeutenden letzten Worten die Bühne. Ein schwer zu beschreibendes Spektakel mit verschiedensten Sterbens- und Abschiedsszenen – gepaart mit herrlich humorvoller Dialekt-Lyrik, dargebracht von dr:_*brubru, die immer wieder überraschte, herrlich erfrischte und nicht mit so manchem deftigen Ausdruck sparte.

Spezielle Versionen vom Hobellied, von Stellt’s meine Ross‘ in Stall oder Oh du lieber Augustin prägten die unterhaltsame Inszenierung von Ilse-Vivienne und dr:_*brubru!

Gerald Bartolovits, Alfred Kern und Wolfgang Fellinger, das kongeniale Musikertrio in gestreifter Optik am Gwand und im Gesicht, eroberten unsere Herzen mit Songs wie „Tears in Heaven“ von Eric Clapton,  You’ve Got a Friend von Carole King oder  Halleluja von Leonard Cohen.

Unvergesslich: Schräge Momente, als Elisabeth Halikiopoulos als Xantippe ihren schnippischen Auftritt hat, Leopold Rupp als Diogenes in seiner Tonne an der Sonne liegt oder Bruno Brunner ins Lateinische abschwenkt.

Zum Schluss wurde auf der Bühne in der Kellergasse von Stoitzendorf gemeinsam „Oh du lieber Augustin“ gesungen. Das Publikum feierte die Schauspieltruppe samt Band und verließ mit „letzten Worten“ den Schauspielplatz im Weinviertel.

Fotos: Brittas Schreiberei